Als ich irgendwann Mitte der 1990er das erste Mal eine Digitalkamera im Laden gesehen habe, wusste ich: Das ist die Zukunft. Es hat dann zwar erheblich länger gedauert, als ich gehofft hatte aber mittlerweile sind digitale Kameras unbestritten der Normalfall.
Als ich den ersten MP3-Player in der Hand hielt, wusste ich: Das ist die Zukunft. Und sie war es praktisch ab dem Moment bis heute. Fast bis heute, denn die Ablösung dieser Technologie durch Streamingdienste ist ja zwar keine komplette Neuerung des Konzeptes aber irgendwie dann doch zumindest eine Evolution.
Als ich das erste Mal Filme per Streaming auf dem Fernseher hatte, wusste ich: Das ist die Zukunft. Sie ist es für viele bis heute noch nicht aber mindestens ein Massenphänomen, das absehbar lineare Medien weitgehend ablösen wird.
Seit einer Weile beobachte ich sehr gespannt den Markt des Game-Streamings. Ich bin an sich kein Gamer, sondern daddele einfach nur hin und wieder gerne mal was. Was dazu führt, dass die Anschaffung irgendwelcher Konsolen für mich bisher nie ernsthaft zur Debatte stand. Was nicht auf dem Rechner läuft, spiel ich halt nicht, juckt mich aber auch nicht weiter.
Game-Streaming könnte das ändern. Da tun sich ja aktuell verschiedene Anbieter hervor, von denen Google mit Stadia nur einer ist, vielleicht nicht mal der beste.
Aber da gab es gerade ein interessantes Angebot, denn Google hat mir 10 Euro geschenkt für meinen „nächsten“ (also den ersten) Spielekauf und daraufhin habe ich mir bei Stadia ein Spiel gekauft, das knapp 12 Euro gekostet hat, von denen ich damit jetzt einen Euro nochwas selber bezahlt habe. Ein Shooter, normalerweise bevorzuge ich hier absolute Klassiker, die mindestens 20 Jahre alt sind aber für nen Euro habe ich gerne mal eine Ausnahme gemacht, um meine Neugier zu befriedigen.
Und jetzt bin ich endgültig überzeugt davon: Das ist die Zukunft.
War in der Tendenz schon länger meine Meinung aber jetzt würde ich drauf wetten.
Das Ganze hat noch seine Fehler und da ist noch Luft nach oben, gar keine Frage. Und als Nicht-Gamer bin ich auch überhaupt nicht der Maßstab.
Aber das Ganze besticht durch seine unfassbare Einfachheit. Ich kann absolute Gaming-Hits, topaktuelle Titel, in guter Grafik flüssig spielen – und zwar in meinem fucking Browser, in dem ich parallel noch 45 andere Tabs offen habe!
Und das kann ich, wenn ich will, auf meinem 200-Euro-Chromebook tun, ich brauche nicht mal einen richtigen Laptop.
Und über Chromecast kann ich das Ganze auch auf meinem Fernseher streamen und habe damit das technische Pendant zu einer Spielekonsole, nur eben deutlich günstiger und ohne extra Gerätschaften zu haben.
Im Zweifel kann ich sogar mein Handy dafür nutzen. Okay, ein normales Spiel auf dem Handy ohne weitere Bedienungsgeräte muss man wohl wirklich wollen – aber es geht halt technisch!
Wie gesagt: Das ist alles noch nicht perfekt. Aber es ist auf dem besten Weg dorthin.
Ich prophezeihe, dass wir aktuell das Ende der Spielkonsole erleben. Es mag künftig noch Konsolen geben aber sie werden dann andere Vorteile liefern müssen, als einfach nur das Spielen zu ermöglichen.
Denn das kann offensichtlich jeder Webbrowser (fast) genau so gut.